Das Schilfrohr wurde schon immer als Baumaterial verwendet, aber heute wird es aufgrund seiner Eigenschaften besonders im Bereich des Green Building geschätzt. Zum einen wächst er aufgrund seines natürlichen Ursprungs ganz von selbst und bedarf keiner Pflege oder Behandlung, sondern lediglich günstiger klimatischer Bedingungen, und er kann am Ende seines Lebenszyklus kompostiert werden.
Schilfrohr ist absolut ungiftig und zu keinem Zeitpunkt – von der Ernte bis zur endgültigen Verwendung – gesundheits- oder umweltschädlich. Schilfrohr eignet sich hervorragend zur akustischen und thermischen Isolierung und ist sowohl für Innen- als auch für Außenverkleidungen geeignet, da es feuchtigkeitsunempfindlich ist, aber auch als Zwischendecke oder Trennwand. Darüber hinaus handelt es sich um ein hygroskopisches Material, das Feuchtigkeit und Fäulnis sowie Nagetier- und Schimmelbefall widersteht.
Die mit einem thermischen Kalk- und Hanfputz veredelten Schilfrohrplatten sind ideal für die Herstellung von Innen- und Außenanstrichen, da sie keine Angst vor Feuchtigkeit haben und somit die Gefahr des Aufquellens und des Versagens des Putzes vermeiden.
Entsprechend den Anforderungen der Bau- und Energie-Einsparverordnung können Beschichtungen auf Stahlbetonkonstruktionen und deren Ausfachungen, auf Ziegel- oder Vollziegelmauerwerk, Steinmauern und Holzwänden in jeder Höhe aufgebracht werden.
Zu den Vorteilen, die für die Verwendung dieses wenig verbreiteten, aber für Green Building ausgezeichneten Systems sprechen, zählen unter anderem: die Hygroskopizität, die Transpiration, die Resistenz gegen Nagetierbefall und Schimmel, die Resistenz gegen Feuchtigkeit und Fäulnis, die Feuerbeständigkeit dank des hohen Kieselsäuregehalts und die perfekte Gesundheitsverträglichkeit.
Schilfrohr zählt zu den größten einheimischen Gräsern. Es ist in der freien Natur sehr verbreitet: Man findet es in sumpfigen Gebieten, am Rande von Seen, an den Ufern von Flüssen und Kanälen in Österreich, der Schweiz, Ungarn, Rumänien, Polen und Italien.
Es zeichnet sich durch ein großes, knotiges, unter Wasser stehendes Wurzelwerk aus, aus dem außerordentlich biegsame, bis zu 4 m hohe Stängel entspringen; die Blätter sind lanzenförmig und spitz. Der etwa 40 cm lange Blütenstand hat eine rispige Struktur mit gefiederten, bräunlichen, aufrechten oder hängenden Ähren; dadurch soll eine anemogame Bestäubung erreicht werden, wie sie für die meisten Gräser typisch ist.
Für die Verwendung in der Bauindustrie werden die Schilfrohre trocken geerntet und dann mit verzinktem Draht oder Nylonfaden zusammengebunden, so dass die inneren Hohlräume unversehrt bleiben und noch Luft enthalten, die gut für die Wärmedämmung ist.
Daher liegt das Material in Form von Platten unterschiedlicher Dicke vor und kann als Beschichtung im Innen- oder Außenbereich von Gebäuden, in Wänden und Holzkonstruktionen, als Zwischendecke oder sogar in Trennwänden verwendet werden. Schilfrohr ist resistent gegen Feuchtigkeit und hat ein gutes thermisches und akustisches Verhalten; es kann als das am besten biologisch-ökologische Dämmmaterial angesehen werden.